Tiny Epic Galaxies
Tiny Epic Galaxies war einer der ersten Titel aus der inzwischen sehr bekannten Tiny Epic Reihe. Die Spiele sind klein, kommen in einer durchdachten Box und sollen trotzdem das Spielerlebnis eines ausgewachsenen Brettspiels auf den Tisch bringen. Ob das wirklich funktioniert wollen wir uns mal genauer ansehen.
Wie der Name schon sagt geht es bei dem Spiel um Galaxien. In unserer Galaxie herrscht Überbevölkerung, daher müssen wir expandieren. Mit Hilfe unserer Raumschiffe kolonialisieren wir fremde Planeten und bauen Stück für Stück unser Imperium aus. Aber auch unsere Mitspieler haben Expansionspläne von daher gilt es die richtige Strategie zu finden und als erster Spieler die 21 Siegpunkte zu erreichen.
Start der Triebwerke
Zu Beginn bekommt jeder Spieler eine Galaxiekarte, eine verdeckte Mission und zwei Raumschiffe. Auf der Galaxiekarte werden vorhandene Ressourcen wie Energie und Kultur sowie die Stärke des Imperiums durch entsprechende Marker angezeigt. Mit dem Auslegen der Kontrolltafel und der Planetenkarten (Anzahl der Spieler + 2) ist der Aufbau auch schon abgeschlossen.
In Tiny Epic Galaxies machen die Spieler abwechselnd ihre Spielzüge, bis ein Spieler 21 Punkte erreicht hat und damit das Spielende einläutet. Ein Spielzug startet immer mit dem Wurf der zur Verfügung stehenden Würfel. Diese werden dann auf der Kontrolltafel platziert um entsprechende Aktionen durchzuführen. Die Anzahl der Würfel und der zur Verfügung stehenden Raumschiffe hängt von der Entwicklungsstufe des Imperiums ab.
Schritt für Schritt zur größten Kolonie
Mit der richtigen Portion Würfelglück stehen dem Spieler diverse Aktionen zur Verfügung. Um zu expandieren und fremde Planeten zu erreichen muss der Spieler natürlich sein 🎲Raumschiff bewegen. Mit dieser Aktion kann er entweder auf der Oberfläche eines Planeten landen und direkt Ressourcen einsammeln, oder er umkreist mit dem Raumschiff den Orbit des Planeten auf der Kolonieleiste. Auf der Kolonieleiste kann er dann mit Hilfe von 🎲Diplomatie oder 🎲Wirtschaft den Planeten kolonialisieren. Hat der Spieler bereits Planeten kolonialisiert kann er diese als 🎲Kolonien nutzen. Alternativ kann er sein Imperium aufrüsten. Je stärker das eigene Imperium wird, desto mehr Würfel und Raumschiffe kann der Spieler benutzen. Mit den verbleibenden zwei Aktionen können die Ressourcen 🎲Energie und 🎲Kultur gesammelt werden.
Kann man mit dem Würfelergebnis gar nichts anfangen, können Würfel, die noch nicht auf der Kontrolltafel aktiviert wurden ohne Abgaben von Ressourcen erneut gewürfelt werden. Danach kostet das Würfeln der verbleibenden Würfel eine Energie. Alternativ ist es möglich einen Würfel über den Umwandler auf der Kontrolltafel auf die gewünschte Seite zu drehen - was aber einen zusätzliche Würfel kostet. Sobald der aktive Spieler einen Würfel auf der Kontrolltafel aktiviert hat, haben die anderen Spieler die Möglichkeit die Aktion zu kopieren. Das kostet eine Kultur.
Sobald ein Spieler 21 Siegpunkte erreicht hat wird das Spielende eingeläutet und die aktuelle Runde zu Ende gespielt. Anschließend werden die Geheimaufträge aufgedeckt und die Schlusswertung beginnt.
Die Schurkengalaxie
Tiny Epic Galaxies bietet neben dem kompetitiven Spiel auch einen Solo-Modus. In diesem muss der Spieler gegen eine Schurkengalaxie antreten, die versucht, dass ganze Universum zu erobern. Der Spielaufbau entspricht in weiten Teilen dem Spiel zu zweit. Die Schurkengalaxie startet mit der Rückseite einer Galaxiekarte, vier Raumschiffen, sowie null Energie und null Kultur. Der Spielablauf ändert sich wie folgt: Der Spieler führt zuerst seinen Zug ganz normal aus. Dann ist die Schurkengalaxie an der Reihe. Jeder verfügbare Würfel wird einzeln geworfen und direkt abgearbeitet:
- Ein Raumschiff wird bewegt und versucht immer den am weitesten links liegenden Planeten zu kolonialisieren
- Kultur und Diplomatie bewegen immer alle Raumschiffe auf entsprechenden Planeten
- Energie wird auf der Galaxiekarte gesetzt. Sobald die maximale Energie erreicht ist, baut die Schurkengalaxie das Imperium aus
- Kultur wird auf der Galaxiekarte gesetzt. Sobald die maximale Kultur erreicht ist wird diese auf null zurückgesetzt und die Schurkengalaxie erhält einen zusätzlichen Zug mit drei Würfeln
- Eine Kolonie benutzen bedeutet Angriff. Die Schurkengalaxie greift den Spieler an. Die Art des Angriffs hängt von der Entwicklungsstufe des Imperiums ab.
Die Schurkengalaxie gewinnt, wenn 21 Siegpunkte erreicht sind, oder der Imperiumsmarker das Totenkopffeld auf der Imperiumsleiste erreicht. Der Spieler gewinnt, sobald er 21 Siegpunkte erreicht hat.
Klein und episch?
Bei Tiny Epic Galaxies ist der Name Programm. In der schmalen Schachtel steckt jede Menge (Kenner)spiel das mechanisch erstaunlich gut funktioniert. Die angenehme Ikonographie erleichtert es auch neuen Mitspielern schnell in das Spiel einzusteigen. Die Spielzeit vergeht durch die Interaktion zwischen den Spielern sehr schnell. Zum einen können Aktionen des Gegners während seines Zuges kopiert werden und zum anderen muss man ständig ein Auge auf das Ressourcenmanagement bzw. die Ausbeute der einzelnen Planeten werfen. Gerne entwickelt sich dort über die Kolonieleiste der Planeten ein Wettrennen zwischen mehreren Spielern.
Die Innenseiten der Schachtel sind optimal ausgenutzt. In die Unterseite sind die möglichen Planetenaktionen gedruckt. Der Deckel dient als Würfelschale. Die Anleitung ist auch in der englischen Version leicht zu verstehen. Das Design ist schon etwas in die Jahre gekommen und lässt sich wahrscheinlich am Besten als technisch funktionell beschreiben. Wer darüber hinwegsehen kann, bekommt ein tolles und forderndes Spiel, das ohne Probleme ins Reisegepäck passt und auch im Solo-Modus erstaunlich gut funktioniert.
In der Vergangenheit sind übrigens einige Titel der Tiny Epic Reihe beim Schwerkraft Verlag erschienen. U. a. wurde dort auch der hier besprochene Titel unter dem Namen Winziges Weltall veröffentlicht. Weitere Titel wie z. B. Tiny Epic Pirates oder Tiny Epic Dungeons sind bald auf deutsch lokalisiert bei Asmodee erhältlich.
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